RORSCHACH. Der geplante Autobahnzubringer für die Agglomeration Rorschach schien technisch nicht realisierbar, doch nun hat das Bundesamt für Strassen (Astra) grünes Licht für einen Tunnel mit neun Prozent Gefälle gegeben (Ostschweiz am Sonntag vom 20.11.). Der Entscheid mobilisiert Befürworter und Gegner aufs Neue.
«Erfreut» zeigt sich die IG mobil, die sich für eine «nachhaltige Verkehrsentwicklung» in der Region einsetzt; der von FDP-Kantonsrat Jürg Bereuter präsidierte Verein betrachtet den Autobahnanschluss im Gebiet Witen sowie flankierende Massnahmen als Voraussetzung für die Lösung der Verkehrsprobleme. «Die Chance, die Verkehrsinfrastruktur auf viele Jahrzehnte hinaus sinnvoll zu gestalten, muss jetzt genutzt werden», schreibt die IG mobil in einer Medienmitteilung. «Es kann nicht noch länger gewartet werden. » Die Gemeinden Rorschach, Rorschacherberg und Goldach müssten nun das Gesamtkonzept weiterverfolgen. Der Autobahnanschluss Witen eröffnet laut der IG mobil nicht nur die Möglichkeit zur Verbesserung der Situation für alle Verkehrsträger, sondern bringe «auch die Chance für die weitere Entwicklung der Wohn- und Arbeitsgebiete der Region». Für das vorgeschlagene Konzept müssten nun «günstige Bedingungen geschaffen werden. Die IG, an deren Spitze sich unter anderem CVP-Kantonsrat Felix Bischofberger und der Leiter der kantonalen Standortförderung, Beat Ulrich, engagieren, erwartet von den Gemeinden «eine aktive Einflussnahme und die Offenheit für eine gute Gesamtlösung».
Derweil hat das Komitee «Kein 3. Autobahnanschluss» gestern in Goldach zur Gründung eines Vereins eingeladen. An der Versammlung informierte Marcel John, Leiter kantonales Tiefbauamt, über den Projektstand aus Sicht des Kantons. Auch im Verein der Gegner des neuen Autobahnzubringers finden sich überregional bekannte Namen wie der ehemalige SP-Kantonsrat Felix Gemperle und GBS-Rektor Lukas Reichle. (mel.)
Erschienen im Ostschweizer Tagblatt vom 23.11.2016
Quelle: Ostschweizer Tagblatt