Medienmitteilung: Die Lösung überzeugt nicht

Das Projekt „autobahnanschluss plus“ wurde an einer öffentlichen Informationsveranstaltung durch acht nette Herren als „mehr als eine Strasse“ angepriesen. Das stimmt natürlich, denn es gibt nicht nur zusätzliche Verkehrskapazitäten, es gibt vor allem enorm negative Auswirkungen durch dieses grosse Bauwerk. Der Verein «kein3.autobahnanschluss.ch» ist überzeugt, dass es bessere, kostengünstigere und nachhaltigere Lösungen gibt, um die unbestritten vorhandenen Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen.

Der Hauptgrund für die Verkehrsprobleme in der Region Rorschach sind nicht fehlende Strassen, sondern fehlende Bahnunterführungen. Zwischen Goldach West und Rorschach Ost ist es nicht möglich, die Bahnlinie ohne Barrieren zu queren. Und weil diese immer häufiger geschlossen sind, staut sich der Verkehr regelmässig, speziell in den Hauptverkehrszeiten. Da die Öffnungszeiten wegen dem dichten Zugfahrplan häufig kurz sind, lösen sich die Staus nicht auf, sondern werden immer länger.

Dieses unbestrittene Grundproblem kann mit einem neuen Autobahnanschluss nicht gelöst werden. Die Strassenkapazität ist nämlich in unserer Region genug gross, dies hat ein durch uns in Auftrag gegebenes Positionspapier eindeutig aufgezeigt. Die Behördenvertreter haben auch bestätigt, dass die Variante „Bau von Unterführungen in Kombination mit flankierenden Massnahmen“ nicht geprüft wurde. Damit wurde die Chance, keine neuen Gebiete dem Verkehr zu opfern, verpasst.

Der Preis ist zu hoch

Mit dem angedachten Projekt würde einer der letzten grünen Hänge unwiederbringlich zerstört. Das Tunnelportal am Hang verursacht starke Lärmemissionen für ein grosses Einzugsgebiet. Im Weiteren würde eine bestehende Häuserreihe an der Industriestrasse abgerissen sowie das vor wenigen Jahren neu erbaute Pflegeheim Helios einer scheusslichen Strassenschlucht geopfert. Weite Gebiete würden durch zusätzlichen Verkehr belastet und dies zu geschätzten horrenden Kosten von insgesamt etwa 190 Millionen Franken. Auch die durch Bund und Kanton in Aussicht gestellte grosszügigen Finanzen kommen aus Steuergeldern.

Rorschach ist der grosse Verlierer

Städtische Agglomerationen in der Schweiz boomen, urbanes Leben ist gefragt. Viele Zentren sind gerade deshalb attraktiv geworden, weil erfolgreich versucht wurde, so wenig Verkehr wie nötig in die Zentren zu führen und den verbleibenden durch Strassenraumgestaltungen erträglicher zu machen. In Rorschach ist das Gegenteil geplant. Mit dem neuen Anschluss wird der Verkehr direkt ins Zentrum geschleust, was wesentlich mehr Individualverkehr anzieht. Die Emissionen nehmen stark zu. Das Zentrum wird entwertet.

Der Verein „kein3.Autobahnanschluss.ch“ erwartet, dass Alternativen ohne zusätzlichen Autobahnanschluss endlich ernsthaft geprüft werden. Solche schaffen keine neuen Probleme und können schneller realisiert werden.

Weitere Auskünfte:

Lukas Reichle, 079 749 45 57
Felix Gemperle, 079 610 63 15

Positionspapier unter
http://kein3.autobahnanschluss.ch/wp-content/uploads/2016/02/Positionspapier-Nov-2015.pdf

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