Der Verein „kein3.autobahnanschluss.ch“ macht von der Möglichkeit Gebrauch, in einer Vernehmlassungsantwort seine Ansichten umfassend darzulegen. Er erwartet, dass auch Alternativen ohne zusätzlichen Anschluss intensiv geprüft werden. Die Antwort nimmt aber auch Stellung zu den im Projektpapier beschriebenen Details des Anschlusses.Der geplante Anschluss ist überdimensioniert und zerstört massiv Land, Naherholungs- und Siedlungsgebiete und verursacht unverantwortlich hohe Kosten. Alternativen ohne einen zusätzlichen Autobahnanschluss wurden nie ernsthaft geprüft, das haben die Projektverantwortlichen bestätigt. Deshalb fordert der Verein „kein3.Autobahnanschluss.ch“, dass eine Variante mit Bahnunterführungen sowie ergänzenden Massnahmen im bestehenden Verkehrsnetz geprüft
wird.
Bemängelt werden auch die massiven Einschnitte –beim Anschlusswerk im Witenwald, wie auch die Tunneleinfahrt im Sulzberghang. Sie verursachen einen unverhältnismässigen Eingriff in die Landschaft und das Naherholungsgebiet und belasten weitere Gebiete in der Agglomeration massiv mit zusätzlichen Verkehrsemissionen. Dies ohne dass an einem andern Ort bedeutende belastete Gebiete zurückgewonnen werden können.
Der Verein nimmt auch Bezug zur Infoveranstaltung im Würth-Saal. Dieser war eine bewusst inszenierte Marketingkampagne für den Anschluss. Wohlfühlbilder welche mit dem Anschluss wenig bis gar nichts zu tun hatten prägten die Präsentation. Eine solch unkritische Darstellung könnte man von einem privaten Investor verstehen, nicht aber von Bund, Kanton und Gemeinden.
Die starke Zunahme der Lärm-Emissionen in der Umgebung des Tunnels sowie im Umfeld der neuen Strasse werden im Projekt kaum thematisiert. Illusorisch ist auch die Darstellung des Entwicklungspotentials entlang der neuen Strasse. Welcher Investor will denn schon direkt über oder neben einer neuen, stark verkehrsbelasteten Tunneleinfahrt investieren wenn in andern Gebieten in der Region noch wesentlich bessere Flächen zur Verfügung stehen. Und dies bei einem überdurchschnittlichen Leerwohnungsbestand und freien Gewerbeflächen. Die Gefahr, dass statt einer Verdichtung eine unerwünschte Entleerung des bestehenden Siedlungsraums
erfolgt ist gross.
Aus Sicht des Vereins „kein3.autobahnanschluss.ch“ ist der geplante Anschluss ein Fortsetzung der bisherigen Verkehrspolitik welche bei Mehrverkehr einfach neue Strassen baut statt das Problem bei der Ursache anzupacken. Er erwartet von den verantwortlichen Stellen die ernsthafte Prüfung von Alternativen sowie Korrekturen an den ergänzenden Massnahmen.
Komplette Vernehmlassungantwort
Die komplette Vernehmlassungsantwort des Vereins «kein3.autobahnanschluss.ch» kann unter folgenden Link heruntergeladen werden: hier