Medienmitteilung: Weiterhin sehr einseitige Information

Die Gemeindebehörden der Region Rorschach nehmen in einer Medienmitteilung Stellung zu den Vernehmlassungsantworten betreffend dem Autobahnanschluss Rorschach Plus. Sie interpretieren aus der hohen Zahl an befürwortenden Stellungsnahmen eine hohe Zustimmung zum Projekt. In Tat und Wahrheit ist es lediglich das Ergebnis einer äusserst einseitigen Informationspolitik.

Das Projekt Rorschach Plus wurde der Bevölkerung an einer öffentlichen Veranstaltung in einer nicht zu verantwortenden Einseitigkeit vorgestellt. Die Vorzüge wurden in einer tendenziös gestalteten Wohlfühlbroschüre hochgejubelt, kritische Punkte wurden nicht einmal im Ansatz beleuchtet. Dass unter diesen Vorgaben die Antworten mehrheitlich positiv ausfallen ist nicht erstaunlich. Wesentlich spannender wäre es jedoch, wenn auch die Gegenargumente präsentiert würden.

In der Antwort der Gemeinden an unseren Verein irritierte vor allem die Aussage, dass mit der Überarbeitung des Masterplans die Variante „Null Plus“ (Forderung des Vereins), sprich eine Lösung mit zusätzlichen Unterführungen ohne Autobahnanschluss geprüft wurde. Sie schreiben, dass sich damit die heutigen Stausituationen nicht verändern, sie sich sogar noch verschärfen würden. Sie behaupten weiter, dass die Variante „Null Plus“ aus verkehrstechnischer Sicht nicht zweckmässig und darum nicht weiter zu verfolgen sei. Gleichzeitig verweigern Sie aber explizit die Abgabe und Erläuterung der entsprechenden Grundlagen.

Wir fragen uns, weshalb Sie der Bevölkerung trotz Öffentlichkeitsgesetz wichtige Informationen vorenthalten und damit einen öffentlichen Diskurs verhindern. Ihr Verhalten lässt sich nur damit erklären, dass aus verkehrsplanerischer Sicht die Behauptung der Gemeinden schlicht nicht haltbar ist. Gemäss Aussage eines anerkannten Fachexperten kann die Verkehrsmenge in der Agglomeration Rorschach durch das bestehende Strassennetz aufgefangen werden, wenn der Verkehr dank Unterführungen fliesst, die Staus an den Barrieren dadurch wegfallen und mit anderen flankierenden Massnahmen weitere Optimierungen angegangen werden.

Die Behörden festigen mit Ihrer Behauptung ohne inhaltliche Transparenz die Wahrnehmung, dass seitens der Behörden eine Vertiefung von alternativen Lösungen schlicht nicht ernsthaft diskutiert werden will. Dies steht im krassen Widerspruch dazu, dass die Gemeinden sich rühmen, die Bevölkerung früh miteinbezogen zu haben.

Positiv zu werten ist die Bereitschaft, bei den Begleitmassnahmen weitere Optimierungen wie z.B. Tempo 30 einzuführen.

Der Verein „kein3.autobahnanschluss.ch“ erwartet von den Behörden in Zukunft eine transparentere Information über alle Aspekte dieses für die Region einschneidenden Projektes.

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